Der Bassist Florian Friedrich ist deutschlandweit bekannt und war unser erster Podcast-Gast. Seine Selflearning-Plattform und Deutschlands größte Bassschule „Florians Bassunterricht“ machen ihn zu einem absoluten Experten auf dem Gebiet digitale Lernhilfen und Online-Unterricht. Im Interview hat er viele wertvolle Tipps verraten und unter anderem diese Highlights:
Wie siehst du das? Online-Unterricht nur für eine bestimmte Gruppe oder für jeden?
Florian: „Nee, für alle, komplett. Also ich ertappe mich ja selber jetzt als Profi dabei, dass ich mich selber inspirieren lasse von ganz vielen Leuten, von denen ich Tutorials und Videos sehe auf YouTube. Wo ich sage: „Boah, wer ist denn das? Den kenne ich noch gar nicht. Der spielt ja fantastisch. Was hat denn der für eine Technik?“ Und dann mache ich mich dran und höre mir das raus oder probier das irgendwie auch zu üben.
Insofern ist YouTube einfach eine Wahnsinns-…, ein Fass ohne Boden, eine Quelle. Ich find’s fantastisch, weil man kann einfach alles lernen, was man möchte. Man muss nicht mehr irgendwo hinfahren und sich anmelden für ein Studium. Sondern im Prinzip kann man jetzt als Autodidakt alles lernen. Dem sind eigentlich keine Grenzen mehr gesetzt.“
Florian, was ist dein Beweggrund gewesen, Online-Unterricht anzubieten?
Florian: “Ja, für mich ist der Grund, dass ich Onlineunterricht anbiete, ganz einfach der persönliche Kontakt. Es sind doch viele Schüler, die Fragen haben oder die sagen: „Ich folge gerade deinem Kurs, Basics oder was auch immer und ich weiß nicht, ich finde mich da irgendwie nicht zurecht. Du erklärst das gut, aber das ist… ja, ich kann das irgendwie nicht.“
Dann ist es natürlich super, wenn man dann direkt jemanden hat, der sagt: „Oh, ich sehe schon, wo das Problem ist. Setze dich mal gerade hin und nein, probiere das irgendwie auf eine andere Weise zu machen.“
Dann fällt meistens auch der Groschen und so kann man den Leuten viel direkter und viel persönlicher natürlich helfen. So ist niemand so auf sich selber gestellt, um Sachen für sich selber zu lernen, was ja auch immer eine gute Sache ist. Aber manchmal ist der persönliche Kontakt und dass man den Leuten auf die Finger tickt und schaut, viel besser.”
Warum nutzt du gerne doozzoo dafür?
Florian: „[Ich nutze] doozzoo speziell, weil’s meiner Meinung nach wirklich fantastische Features hat zum Unterrichten, gerade für Bass. Oder für Gitarre. Es hat einfach ein paar sehr sinnvolle Features, die ich mir jetzt eigentlich gar nicht mehr wegdenken möchte.
Zum Beispiel die Library mit den ganzen Songs. Man kann alle Stücke, alle Playalongs, alle PDFs hochladen und hat sie immer überall griffbereit, wo man dann auch immer Internet hat und kann sie vor allem direkt […] auf dem Rechner des Schülers starten.
Insofern gibt es da keine Latenz mehr und das ist natürlich fantastisch, wenn ich dem Schüler sagen kann: „Spiel mal mit. Ich mach’s mal an.“ Und vor allem, dass ich dann die Kontrolle darüber habe, dass dann kein Gefummel stattfindet mit: „Ja, Moment, kannst du’s hören? Kannst du’s nicht hören?“ Sondern ich weiß: Ich mach’s an und er kann direkt mitspielen, ohne dass es da eine Verzögerung gibt. Ich höre zeitgleich, was da passiert und kann das beurteilen. Das ist ein großer Vorteil.“
Was würdest du Kolleg:innen noch mitgeben als Tipp, die noch Hemmungen haben Onlineunterricht selbst in Hybridform zu integrieren?
Florian: „Einfach machen. Ich glaube, die meisten schrecken davor zurück, weil sie sagen: „Das ist mit der ganzen Technik, das ist nichts für mich.“ Aber jeder läuft mit dem Smartphone herum, jeder hat eigentlich einen Laptop mit einer Kamera und einem Mikrofon drin. Man kann damit einfach schon super loslegen.
Einfach machen, die Hürde überwinden sozusagen und sich einfach mal darauf einlassen. Man wird merken, dass es gar nicht so weh tut. Dass es gar nicht so schlimm ist und dann auch wirklich Spaß macht. Auch den Schülern macht es Spaß, weil man einfach auch einen Kontakt doch aufbaut auf die Entfernung hin.“
Florians Tipp für Lehrerkollegen:innen
“Es ist wirklich sehr bequem. Man muss ein bisschen sein System für sich finden, sonst hat man dann die Schüler sozusagen in seinem Wohnzimmer sitzen in Momenten, wo es dann eigentlich nicht passt. Mach dir einfach deinen Stundenplan, […], und dann plan die Schüler da ein. Dann kannst du loslegen.
Und das Tolle an doozzoo ist ja noch, dass es browsergesteuert ist oder browserintern läuft. Das heißt, ich muss mir keine App herunterladen, nichts installieren, ich melde mich einfach an und kann direkt mit meinem Browser loslegen. Ich logge mich ein und habe direkt Zugang zu allem und kann einfach loslegen. Und das macht das auch so schrecklich einfach.“