Wir haben die international renommierte Pianistin Marija Aupy um ein Interview gebeten und uns gefreut, dass die Gründerin der Marija Aupy Piano School Zeit für uns hatte. Als klassisch ausgebildete Pianistin war der Übergang zum Online-Unterricht nicht einfach. Aber Marija blieb immer aufgeschlossen und war von den neuen Lernmöglichkeiten für ihre Schüler:innen angenehm überrascht. In diesem Interview spricht sie über die neu entstandene kreativen Projekte, sowie neuen Unterrichtsmöglichkeiten, die sich eröffnet haben.
Was war die größte Veränderung beim Wechsel zum Online-Unterricht?
Marija: „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir so plötzlich online gehen würden. Wir waren also nicht darauf vorbereitet und die größte Veränderung für mich ist, dass alle Routinen weg gefallen sind, sodass alles neu erfunden, neu organisiert und neu überdacht werden musste. In dieser Hinsicht fühlte ich mich wie am Anfang meiner Karriere, als ich meine ersten Unterrichtsstunden nahm.
Ich musste wieder neu lernen, wie man unterrichtet. Vor zwei Jahren habe ich gelernt, wie man ein Online-Lehrer wird. Das war die größte Veränderung. Alles war neu und ich musste mich erst daran gewöhnen, ich glaube, das war die größte Veränderung.“
Musstest du deine Unterrichtsmethoden ändern?
Marija: „Ich weiß jetzt, dass ich mir bei einem Unterricht in Präsenz wahrscheinlich neue Stücke aussuchen und mir Zeit nehmen würde, den Text zu entdecken, den Rhythmus zu analysieren, gute Fingersätze zu finden oder einfach den richtigen Platz auf dem Klavier zu finden, damit auch die Kleinen wissen, welche Oktave die richtige ist.
Diese Dinge oder vierhändig zu spielen oder den Raum zu nutzen, um am Rhythmus zu arbeiten, sind Dinge, die ich für den persönlichen Unterricht beibehalten würde. Wenn wir online sind, würde ich viel lieber über die Interpretation sprechen, über Farben, und doozzoo ist gut dafür, weil der Klang so gut ist, dass man über Farben sprechen kann, über Phrasierung, über die Interpretation oder den Stil.
Das sind die Dinge, die über die Entfernung gut funktionieren. Ich würde andere Dinge tun, wenn wir online sind als in Präsenz“.
Welche Vorteile siehst du jetzt im Online-Unterricht?
Marija: „Ich glaube, der größte Vorteil am Anfang war, dass wir weitermachen konnten. Das war wunderbar, aber heute würde ich sagen, dass es einfach Flexibilität bringt. Viele unserer Lektionen würden heute nicht mehr funktionieren, weil wir das Modell in Präsenz nicht durchführen könnten. Zum Beispiel in vielen Situationen, wenn der Schüler abwesend ist oder es ihm nicht gut geht oder im Falle von: „Entschuldigen Sie, mein Garagentor ist zugefroren. Ich kann nicht rausgehen.“ Dann schalten wir einfach um, stellen eine Verbindung über doozzoo her und machen die Lektion.
Diese Art von Flexibilität ist also wirklich eine gute Sache, und wir können jetzt kombinieren und wirklich einen hybriden Unterricht machen. All die Situationen, in denen wir nicht arbeiten konnten, können wir jetzt nutzen, weil wir die Möglichkeit haben, online zu arbeiten.“
Du hast über hybriden Unterricht gesprochen. Wie integrierst du digitale Werkzeuge in den Präsenzunterricht?
Marija: „Ich verwende verschiedene Apps zum Noten lesen, für Gehörschulung oder den Rhythmus zu trainieren. Manchmal geht es auch ganz einfach darum, das Repertoire zu entdecken oder verschiedene Interpretationen zu hören und zu vergleichen. Das gibt neue Impulse. Es ist etwas, das ein wenig Abwechslung und etwas Frisches bringt. Ich verwende verschiedene Apps also mehr und mehr im Präsenz-Unterricht.“
Du hast gesagt, dass dir die Klangqualität von doozzoo gefällt. Hast du auch andere Erfahrungen gemacht?
Marija: „Früher habe ich verschiedene Plattformen benutzt und ich war froh, etwas zu haben, aber es war ziemlich ermüdend, immer zu versuchen, etwas zu hören. Dann kann man nichts hören, weil der Ton verschwindet. Manchmal ging ich einfach hin und versuchte zu verstehen oder zu sehen, was meine Schüler:innen spielten, aber ich konnte sie nicht wirklich hören. Es war also nicht sehr angenehm. Als einziges Hilfsmittel war es ok, aber seit ich doozzoo benutze, hatte ich nie mehr Klangprobleme. Man hat wirklich einen sehr schönen Klang.
Man kann über Details und Farben sprechen, es ist sehr angenehm. Es fühlt sich wirklich so an, als wäre man im selben Raum, was ziemlich unglaublich ist, und wenn man das sagt, sind die Leute normalerweise skeptisch. Ich denke, jeder sollte es einmal ausprobieren und sehen. Es ist ein sehr angenehmes Gefühl und sehr schön, Musik über doozzoo zu machen.
Ich mag an doozzoo die Tatsache, dass es von Musikern für Musiker geschaffen wurde und sich anfühlt, als wären wir eine große Familie und Teil der weltweiten Gemeinschaft.“
Dein Rat für Lehrerkolleg:innen?
Marija: „Nun, ich glaube, wir haben wirklich keine andere Wahl mehr. Ich denke, dass es [Online Musikunterricht] hier ist, um zu bleiben. Vielleicht dachten wir, dass es eine Phase ist, in der wir Online-Musikunterricht nutzen und dann einfach zu den alten Zeiten zurückkehren würden. Aber es geht nicht nur um Unterricht oder Musik, es ist eine globale Sache. Ich denke, dass das, was vorher war, und das, was jetzt vor uns liegt, etwas anderes ist. Der hybride Musikunterricht ist meiner Meinung nach die Zukunft unserer Musikausbildung. Und ich denke, das ist wirklich etwas, das wir weiterhin nutzen werden.“